Liebe
Freunde, ich weiß das Thema des heutigen Tages passt scheinbar nicht so ganz in
das, was ich bisher geschrieben habe. Vor allem ergibt sich diese Ansicht
leicht, wenn man sich die Kommentare ansieht, die ich regelmäßig bekomme. Meist
meint man ich sei ein recht grober Hammer, der dort ansetzt, wo es Not tut –
vor allem aber würde ich dabei nicht zimperlich vorgehen und vor allem verträte
ich stets eine Position der Stärke und würde mich nicht mit dem „Schwachen“ und
„Benachteiligten“ abgeben. Nun, das ist einerseits richtig, anderseits auch
etwas kurzsichtig, denn die Wahrheit ist doch etwas subtiler. Und deshalb
möchte ich heute einmal einen Beitrag schreiben, der zu denken geben soll, ohne
dabei grobschlächtig zu sein. Ich hoffe, dass mir dies gelingt.
Flüchtlinge,
Asylanten, Wirtschaftsflüchtlinge, politische Flüchtlinge, Scheinasylanten etc.
etc. das sind alles Begriffe, die wir in den letzten Wochen, ja bereits seit
Monaten, in den Medien hören. Es ist eine starke Polarisierung im Gange. Auf
der einen Seite haben wir die weichen Liberalen, die Weltverbesserer, die
Grenzen an sich für unmoralisch halten und jeden und alles ins Land lassen
wollen, ohne Wenn und Aber. Das andere Extrem sind jene, die niemandem Zutritt
zum eigenen Land gewähren wollen, wenngleich sie einige Ausnahmen (scheinbar)
machen, so dass jene, die „wirklich“ verfolgt und in Not wären doch humanitäre
Hilfe bekommen sollen. „Humanitär“ das ist wichtig, denn jeder möchte so
erscheinen, selbst jene, denen dies aufgrund ihrer Geisteshaltung ganz und gar
nicht entspricht. Doch wer kann hier noch klar sehen, wer hat den Charakter und
die Klugheit jenseits von festgefahrenen Mustern die Wirklichkeit zu sehen und
die richtigen, im besten Fall sogar „weisen“ Entscheidungen zu treffen?
Nun
denn: Das Problem ist real und es ist ein großes Problem – für die ganze Welt,
ganz besonders aber für Europa. Nicht einmal so sehr übers Mittelmeer, sondern
vielmehr über den Balkan strömen große Gruppen von Menschen, insbesondere über Ungarn,
nach Europa – vor allem nach Westeuropa, wo sie eine bessere Zukunft erwarten.
Es sind vor allem Menschen aus dem Nahen und Mittlern Osten – vornehmlich aus Syrer.
Ungarn errichtete einen Zaun, Österreich hat im Osten wieder Grenzkontrollen
eingeführt und alle Flüchtlinge wollen scheinbar nach Deutschland. Heute
brachte ein Regionalsender des ORF – das Landesstudio des ORF Vorarlberg - einen
TV-Beitrag über Flüchtlinge, die durch Österreich hindurch in die Schweiz
gelangten. Interessant dabei war, dass die Gruppe der Journalisten und
Polizeibeamten weitaus größer war als die kleine Handvoll von Flüchtlingen, die
in der Eidgenossenschaft ankamen und nun ihre erste Zeit im Erstaufnahmezentrum
Altstätten verbringen werden. Man sieht, dass die Schweiz sich wappnet und man
wohl davon ausgeht, dass in Zukunft weitaus mehr Menschen in der Schweiz
Zuflucht suchen werden.
Doch
was ist los mit unseren Politikern? Wie konnte es geschehen, dass es so lange
dauerte, bis diese das Problem erkannten? Warum konnte die EU die Ausbreitung
der IS nicht verhindern? Warum sind die Amerikaner so erfolglos im Kampf gegen
sie? Auf internationaler Ebene hat der Westen versagt und es sieht nicht danach
aus, dass sich daran etwas in Bälde ändern wird. Was sagt uns das über den
Charakter und die Fähigkeiten über jene Menschen, die uns in Europa regieren?
Diese Frage kann sich der Leser selbst beantworten. Man stelle sich vor, was
passieren würde, wenn noch größere Probleme unseren Kontinent und unsere
Nationalstaaten träfen – wir wären mehr oder weniger verloren. Es wird nun auch
klar, dass schon in der Geschichte große Völker und Reiche machtlos vor den
großen Entwicklungen standen und ihnen wenig oder nichts entgegensetzen
konnten. Das Römische Reich ging durch die Völkerwanderung unter. Man stelle
sich vor – das große antike Rom, das einheitlicher und mächtiger war, als
alles, was wir in Europa seither erlebt haben. Manche meinen die Europäische
Union sei die Wiederauferstehung dieses Römischen Reiches – und das ist sie auf
eine gewisse Weise mit Sicherheit auch – doch zum jetzigen Zeitpunkt ist sie
weitaus schwächer, als jene, die Angst vor ihr haben, befürchten.
Ist
nun tatsächlich eine Völkerwanderung im Gange? Daran gibt es überhaupt keinen
Zweifel. Man muss sich nur vorstellen, welche großen Zahlen an Menschen in sehr
kurzer Zeit nach Europa geschwemmt werden – gerade in unseren Tagen erleben wir
einen ersten Höhepunkt. Droht uns Gefahr? Nun, das ist eine Frage davon, wie
wir mit der Sache umgehen. Gefahr ist eine Möglichkeit, auf der anderen Seite
könnten neue Völkerschaften in Europa, wenn sie gut angegangen werden, auch
große Vorteile und Bereicherungen mit sich bringen. Das Entscheidende ist, was
wir daraus machen. Doch wir dürfen uns dabei nicht auf die Politik verlassen,
denn diese ist selbst rat- und meist auch machtlos. Es liegt an den einzelnen
Menschen und den kleinen Gemeinschaften selbst hier für das rechte Handeln zu
sorgen. Auf eine Lösung von „oben“ dürfen wir uns nicht verlassen – eine solche
wird aller Wahrscheinlichkeit nicht kommen.
Es
gibt Entwicklungen im Rahmen der Geschichte, die derart mächtig sind, dass des
Menschen Politik nichts dagegen unternehmen kann. Hier sehen wir das Ende der
menschlichen Macht – jene Macht die sich nicht mehr durch Wissenschaft und
Technik weiterhelfen kann. Wir müssen immer wieder erfahren, dass wir in den
wichtigsten Dingen nichts zu tun vermögen. Wir sollten uns deshalb ernsthaft
überlegen, ob wir unser Fundament nicht auf einen festen Grund stellen, anstatt
auf den Sand der menschlichen Kultur, allem, was der Mensch je hervorbringen
kann. Wahre Stärke ist nicht im Menschen zu finden, weder im einzelnen, noch im
Kollektiv, und auch nicht in der ganzen Menschheit. Heil ist nicht in dieser
Welt – drum lasst uns jenseits davon danach trachten. Unsere Vorfahren wussten
dies noch, doch wir haben diese tiefe Wahrheit vergessen. Dennoch, es liegt an
uns sie wieder zu erkennen und sie wieder in unseren Geist einzulassen und ihr
die Entfaltung zu ermöglichen.
Euer L. Q. Cinncinatus
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