Dienstag, 10. Mai 2016

Erdbeertorte de Luxe



 

Zutaten:

2 x Tortenformen mit 26-cm-Durchmesser

7 Eier

350 g Kuchenmehl

420g Feinkristallzucker

90g Butter

1 Prise Salz

1 Packung Backpulver

500g dicker Naturjoghurt

Saft einer Zitrone

500 ml Schlagsahne

12 Blatt Gelatine

25 g Erdbeermarmelade

600g Erdbeeren

12 schöne Erdbeeren

 

Zubereitung:

Biskuitteig: Backofen auf 180 Grad vorheizen (Ober-/Unterhitze)

 

200g Mehl, 6 Eier, 270g Zucker und das Backpulver gut in einer Schüssel verrühren und den Teig in die gut eingefettete und mit Semmelbröseln ausgestreute Tortenform geben. Bei 180 Grad ca. 25 Minuten lang backen.

 

Mürbteig: Weiche 90g Butter in kleine Stücke schneiden mit 1 Ei, 150g Mehl, 50g Zucker und der Prise Salz rasch zu einem Teig verkneten, ausrollen und einen kreisförmigen Boden bilden und in eine eingefettete und mit Semmelbröseln ausgestreute Tortenform geben. Bei 180 Grad ca. 20 Minuten lang backen.

 

Beide Teige gut auskühlen lassen und den Biskuitteig zweimal durchschneiden, so dass drei Biskuittortenböden entstehen.

 

Creme: den Joghurt mit 100g Zucker, dem Zitronensaft und 300g pürierten Erdbeeren und 350ml geschlagener Sahne gut vermischen. 300g fein geschnittene Erdbeerstückchen dazugeben. Die Gelatine nach Anleitung auflösen und unter die Creme mischen.

 

Den Mürbteigboden mit der Erdbeermarmelade bestreichen, in eine Springform geben und den ersten Biskuitboden daraufsetzen. Die Hälfte der Creme darauf verteilen und erneut einen Biskuitboden oben auf legen. Nun wird noch der Rest der Creme auf diesen Boden gegeben und mit dem letzten Biskuitboden belegt (wird die Decke der Torte). Das Ganze wird für mindestens vier bis fünf Stunden (gut auch über Nacht) in den Kühlschrank gestellt.

 

Die restlichen 150ml Sahne steif schlagen, ein Päckchen Sahnesteif dazugeben und damit die Torte oben und rundherum bedecken, so dass sie völlig „weiß“ geworden ist. Zuletzt die 12 Erdbeeren auf der Tortendecke gleichmäßig zur Dekoration verteilen.


Guten Appetit!

 

P.S.: Diese Torte wurde bei uns am Sonntag zum Muttertag gereicht – es gab, wie zu erwarten war, niemanden, dem sie nicht ausgezeichnet geschmeckt hätte; und das will was heißen, denn es waren einige „kritische Naturen“ zu Besuch gekommen, bei denen in der Regel gilt: „Nicht geklagt ist gelobt genug“.

 

 

 

 

 

Freitag, 6. Mai 2016

Álvaro de Mendaña de Neyra



 

Spanien gehört zweifelsohne zu jenen Nationen, die in der frühen Neuzeit am meisten zur Entdeckung der Welt beigetragen haben. Das mit Columbus einsetzende „Spanische Jahrhundert“ brachte neben der Erkundung des amerikanischen und asiatischen Kontinents auch erste Kenntnisse über den größten Ozean des Planeten, den Pazifik. Nachdem Magellan als erster die Welt umsegelt hatte (1519-21), etablierten sich nicht nur die großen Schifffahrtsrouten zwischen der Alten und der Neuen Welt, sondern auch solche über den Pazifischen Ozean. Die bekannteste dabei war jene zwischen dem mexikanischen Acapulco und den spanischen Besitzungen in Ostasien – sprich vor allem den Philippinen. Wenn auch mit der Niederlage der spanischen Armada gegen die Engländer 1588, das spanische Weltreich seinen Zenit überschritten hatte, so blieb es doch noch lange Zeit ein mächtiger Mitspieler auf der Weltbühne. Einer der letzten spanischen Entdecker war dabei Álvaro de Mendaña de Neyra.

 

Geboren wurden de Mendaña 1542 in Congosto in der Grafschaft Léon (fälschlicherweise wird manchmal Zaragoza als sein Geburtsort genannt). Über seine frühen Jahre ist wenig bekannt, Tatsache ist jedoch, dass er der Neffe des Vizekönigs von Peru, Lope Garcia de Castro war. 1567 tauchte er öffentlich erstmals auf, indem ihm eine Expedition zur Suche des sagenhaften Südkontinents (Terra Australis incognita) übertragen wurde, die vom peruanischen Hafen von Calloa lossegelte. In Südamerika gingen damals viele Legenden und Mythen um, die aus indianischen Quellen herstammten und von großen Reichtümern im Westen über dem Meer erzählten. Einer derjenigen Männer, die solche Expeditionen eifrig betrieben war Pedro Sarmiento de Gamboa. Er war es auch, der die Expedition Álvaro de Mendañas begleitete, wenn auch enttäuscht, da nicht ihm das Kommando übertragen wurde, sondern eben jenem de Mendaña, dem Verwandten des Vizekönigs.

 

Diese erste Expedition de Mendañas bestand aus zwei Schiffen mit 150 Mann Besatzung und verließ Peru im November 1567. Auf dem Weg nach Westen wurden die „Ellice Inseln“ entdeckt, wobei es sich wahrscheinlich um Inseln von Tuvalu handelte. Ohne an Land zu gehen segelte man weiter und erreichte am 7. Februar 1568 die Santa Isabel Insel, womit eine Inselgruppe entdeckt wurde, die den Namen Islas Salomon (Salomonen) erzielt. Die Gründung einer Kolonie scheiterte an den feindlich gesinnten Eingeborenen, die von den Spaniern zuvor provoziert worden waren. So wurde im August 1568 der Entschluss gefasst zurück nach Peru zu segeln. Diese Rückfahrt erfolgte über die Marschallinseln, war äußerst entbehrungsreich und schwierig und kostete viele Seeleute das Leben. Erst im Jänner 1569 wurde Peru wieder erreicht. Die Ausbeute der Expedition war dürftig und entsprach so gar nicht den hochgesteckten Zielen Spaniens (neues Land in großen Mengen, Gold, christliche Untertanen).

 

Bald 30 Jahre vergehen, bis de Mendaña eine neue Expedition starten kann. Sie bestand aus vier Schiffen mit insgesamt fast 380 Leuten an Bord, von denen viele Kolonisten (also auch Frauen und Kinder) waren. Im April 1595 war es so weit: die Schiffe setzten von Peru aus Segel in Richtung der Salomonen. Im Juli wurden die Marquesas-Inseln entdeckt (heute Französisch Polynesien), die nach der Frau des Vizekönigs von Perus, dem Marquis de Cañete, Garcia de Hurtado de Mendoza, benannt wurden. Anfänglich wurden die Spanier von den Polynesiern freundlich empfangen, bald schon gab es jedoch Streitigkeiten, die im Tod von mehreren Hundert Eingeborenen endeten. Man verließ folglich die Inseln. Im September wurden die Salomonen erreicht und auf der Insel Santa Cruz eine Kolonie errichtet. Wieder begannen die Beziehungen zu den Einheimischen viel versprechend, verschlechterten sich allerdings bald zunehmend (offensichtlich hatten die Spanier hierzu ein Talent entwickelt). Krankheiten und innere Querelen taten ein Übriges – am 18. Oktober starb schließlich de Mendaña selbst, im Alter von 53 Jahren. Santa Cruz wurde verlassen und auf der 12-wöchigen Fahrt nach Manila verloren über 50 Seeleute ihr Leben. Jenes Schiff, das den Leichnam de Mendañas mit sich führte, versank in den Fluten des Meeres. Damit fand auch diese Expedition ihr unrühmliches Ende.

 

Zu den größten bleibenden Leistungen de Mendañas gehören die Entdeckung der Marquesas und der Salomonen. Die Gründung von dauerhaft bestehenden spanischen Kolonien in diesem Teil der Erde misslang allerdings gründlich. Die Salomonen wurden erst wieder in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Europäern angelaufen und waren bis dahin in Vergessenheit geraten. Mit dem Tod de Mendaña endet auch das Zeitalter der Entdeckungen für Spanien.

 

 

Euer Sokrates