Planung stößt bei Menschen berechtigterweise auf Ablehnung. Sogar die wenigsten Planer selbst sind der Meinung, dass Planung wünschenswert sei, viel mehr sei sie ihrer Überzeugung nach in einer komplexen Gesellschaft unvermeidbar, ob es einem nun gefalle oder nicht. So sehr diese Ansicht auch vertreten werden mag, sie wurde doch niemals bewiesen! Die Vorstellung, dass Planung notwendig sei, ergibt sich nicht aus einer tiefgründigen Überlegung heraus, schon gar nicht, wenn man die Folge von planerischen Maßnahmen zu Ende dankt, sondern nur aus der Propaganda zugunsten der Planung. Über lange Zeit hinweg wurde die Planung derart propagiert, dass ihre scheinbare Notwendigkeit zum Allgmeingut geworden ist - und wie dies in solchen Fälle üblich ist, wurde sie nun nicht mehr hinterfragt.
Als Hauptargument für die Planung wird meist der technische Fortschritt, die technischen Veränderungen, genannt. Es wird behauptet die technischen Veränderungen der Moderne hätten den freien Wettbewerb unmöglich gemacht und man hätte nur noch die Wahl zwischen privaten Monopolen und staatlicher Lenkung. Der Urspung dieser Idee liegt in der marxistiscchen Annahme von der "Konzentration der Industrie". Den wenigsten ist allerdings bewusst, dass diese Idee von Marx kommt, weshalb sie nicht selten auch bei Leuten anzutreffen ist, die dem Marxismus feindlich gegenüberstehen. Hayek zeigt, dass diese Annahme Marx' unrichtig ist. Sie war es nicht nur 1944, sondern ist es auch heute noch. Die Monopole, die sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ergeben haben, waren das Ergebnis von staatlicher Lenkungn, nicht des freien Wettbewerbs! Überdies wird die Monopolbildung stark übertrieben. Wenn es nach den Schwarzsehern ginge, dann müsste die Welt längst in der Hand einer ganz kleinen Gruppe von unglaublich mächtigen Unternehmen sein, die selbst alle Regeln machen, aber nicht mehr von anderen, auch nicht mehr vom Staat, bestimmt werden können. Es ist sehr verführerisch solches zu glauben, man bewegt sich dann schon auf demselben Pfad wie all jene, die an eine "geheime Weltregierung", eine "Neue Weltordnung - NWO" oder dergleichen glauben. So sehr all diese Dinge äußerst unwahrscheinlich sind und die Beobachtung der Welt, wenn sie über den Grad der Oberflächlichkeit hinausgeht, nicht zutreffend ist, so sehr sind diese Gerüchte nicht aus der Welt zu schaffen. Tatsächlich gehen viele Verschwörungstheorien auf die totalitären System des 20. Jahrhunderts zurück (va. NS, Sowjetkommunismus). Die Vorstellung vom konzentrierten Bösen an der "Spitze" der Menschheit hat eine lange Tradition, die weit ins erste Jahrtausend hineinreicht. Was früher der Teufel, bzw. das Böse war, sind heute Geheimbünde, die Hochfinanz, internationale Konzerne und dergleichen (das alte Sündenbockspiel eben). Selbst bei der Interpretation des Bösen sind die meisten noch nicht in der Moderne angekommen. In der klassischen Gesellschaft war das Böse ja noch menschlich, auch wenn man als Urheber den Teufel ausmachte. Doch in der modernen Gesellschaft ist das Böse nicht mehr auf eine Person bezogen (auch auf einen Teufel nicht), sondern ist mehr das abstrakte wirken eines unpersönlichen Systems. Im Grunde sind es die Dinge und Umstände, die heute "böse" sind. Freilich
kann die menschliche Psyche damit wenig anfangen und interpretiert das Böse deshalb immer noch im persönlichen Rahmen, so wie wir es aus unserer Entwicklungsgeschichte heraus kennen und immer getan haben. Schließlich kann man nur abstrakt denken, aber nicht abstrakt fühlen. Die Dinge sitzen im Sattel und beherrschen und, meinte Ralph W. Emerson. Damit hatte er zwar im Grunde Recht, doch verschwieg er, ebenso wie Erich Fromm im 20. Jahrhundert, dass dieses Beherrschtwerden durch die Dinge nur den unreifen, unfreien Menschen trifft, es ist nicht das Kennzeichen des gesunden, reifen Menschen des 20. oder 21. Jahrhunderts!
kann die menschliche Psyche damit wenig anfangen und interpretiert das Böse deshalb immer noch im persönlichen Rahmen, so wie wir es aus unserer Entwicklungsgeschichte heraus kennen und immer getan haben. Schließlich kann man nur abstrakt denken, aber nicht abstrakt fühlen. Die Dinge sitzen im Sattel und beherrschen und, meinte Ralph W. Emerson. Damit hatte er zwar im Grunde Recht, doch verschwieg er, ebenso wie Erich Fromm im 20. Jahrhundert, dass dieses Beherrschtwerden durch die Dinge nur den unreifen, unfreien Menschen trifft, es ist nicht das Kennzeichen des gesunden, reifen Menschen des 20. oder 21. Jahrhunderts!
Was nun die Wirtschaft betrifft, so entbehrt die Ansicht sie würde allmählich nur noch in der Hand weniger großer Konzerne sein, jeder Grundlage. Eine der häufigsten Ursachen für das Entstehen von Monopolen überhaupt sind die staatlichen Eingriffe in den Markt, nämlich dann wenn der Staat ein Unternehmen oder einer Gruppe von Unternehmen bevorzugt, zulasten anderer Unternehmen. Das Problem mit dem was viele Menschen am Kapitalismus kritisieren, ist nicht, dass es zu viel Markt gibt, sondern ganz im Gegenteil, dass es zu wenig Markt gibt. Echter Wettbewerb ist nämlich die Ausnahme, viel eher versuchen viele Marktteilnehmer, sowie auch der Staat, den Wettbewerb zu verhindern. Die deutlichsten Beispiel im 19. und frühen 20. Jahrhundert für sozialistische Idee und Einschränkung des Wettbewerbers fanden sich in Deutschland. Die Idee der Planung hatte dort vom preußischen Beamtentum auf die Wirtschaft übergegriffen und galt als eine der Ursachen für den Erfolg der deutschen Wirtschaft in dieser Zeit. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte Deutschland Großbritannien in seiner Wirtschaftsleistung überholt und lag nun auf dem zweiten Platz hinter den USA. Viele Irrtümer über den Wert der Planung schlich sich in die deutschen Köpfe ein und prägte allmählich alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens - der Höhepunkt des Planungswahns wurde dann in der Zeit zwischen 1933 und 1945 erreicht.
Die Erfahrung der Zeit ab etwa 1880 hat deutlich gezeigt, dass es einer Planung nicht bedarf, dass sie alles andere als "notwendig" ist. Hayek zeigt uns dies in seinem Buch ganz deutlich. Eindringlich schildert er, dass eine Planung in der Vergangenheit (von 1944 aus gesehen) niemals die Effektivität und Diversifizierung der Wirtschaft erreicht hätte. Ganz im Gegenteil: Planung ist der Feind von Effektivität (heute spricht man in diesem Zusammenhang meist von Produktivität) und Innovation. Eine geplante Wirtschaft ist weitaus weniger leistungsfähig und bringt viel weniger neue Produkte und Dienstleistungen hervor, als die freie Wirtschaft, die, demokratisch wie sie ist, auf die Wünsche und Bedürfnisse des Konsumenten eingehen muss. Eine andere Theorie der Planer besagt, dass von neuen Technologien nur dann Gebrauch gemacht werden könne, wenn der Wettbewerb eingeschränkt würde, das heißt wenn man ein Monopol schaffen würde. Diese Theorie war schon zu Hayeks Zeiten als falsch erkennbar. Aus heutiger Sicht ist es völlig lächerlich von notwenidigen Monopolen zu sprechen, um von neuen Technologien zu profitieren. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat das genaue Gegenteil bewiesen.
Manchmal ist der Preis der Freiheit kurzfristig hoch, doch langfristig ist nichts teurer als die Aufgabe der Freiheit! Gerade in der heutigen Zeit mit vielen globalen Bedrohungen, wie Terrorismus, Unruhen und Kriegen an vielen verstreuten Orten auf der Welt, die Umweltproblematik, müssen wir immer daran denken, dass die Einschränkung der Freiheit zwar sehr verlockend ist und es scheint, dass dieser Preis nicht zu hoch gegriffen sei, doch wenn wir weiter in die Zukunft blicken und die furchtbaren Folgen der Freiheitseinschränkungen überdenken, dann kann die Antwort nur lauten, dass es niemals zu einer Einschränkung von Freiheitsrechten kommen darf! Was nützt uns eine momentane Gemütsberuhigung, wenn wir dabei langfristig unser Dasein ruinieren?! Die Freiheit lässt Raum für das nicht Vorhersehbare und für das Wachstum! Gerade weil ein freiheitsliebender Menschen sich nicht einbildet die Zukunft zu kennen und ein Leben wie auf dem Reißbrett planen zu können, hat er die Flexibilität die Kräfte der Spontaneität sich entfalten zu lassen. Gerade in Zeiten, in denen die Technologie dem einzelnen immer mehr Möglichkeiten bietetn muss die Freiheit verteidigt werden. Nur allzu gerne würden die Gegner der Freiheit diese Möglichkeiten als Argument für Zensur und Kontrolle verwenden. "Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder nach seiner Fasson leben würde?", mag hier manch einer rufen. "So haben wir als Menschheit eine weit größere Möglichkeit zu überleben, zudem bietet sich so die Chance zu sein, was wir wirklich sind!", kann man darauf als eine Antwort geben. Freilich geht dies nur, wenn man Vertrauen in den Menschen und seine Kräfte hat. Misstraut man diesen, dann wirkt "Freiheit" vielmehr wie eine Bedrohung, als wie ein Glück. Die Geschichte kennt kaum Phasen der freien Entfaltung des Individuums. Aber an einer Erkenntnis kommen wir nicht vorbei: Wenn wir die liberale Entwicklung der letzten Jahrhunderte betrachten, dann hat der Mensch sich in dieser Zeit weiter entwickelt als zu jedem anderen Zeitpunkt
in der Geschichte. Niemals wurde mehr erfunden, niemals wurden mehr Kunstwerke geschaffen, niemals wurde mehr entdeckt und niemals hat sich das Leben derart zum Positiven verändert als in den letzten 500 Jahren! Kein Zwangssystem hat dies geschaffen, sondern die zunehmende Möglichkeit der Entfaltung der kreativen Kräfte, die nur im Individuum zu finden sind. Seien wird uns immer dessen bewusst, dass wir der Freheit alles verdanken, dem Zwang hingegen überhaupt nichts außer Leid, Krieg, Mühlsal und Entbehrungen!
in der Geschichte. Niemals wurde mehr erfunden, niemals wurden mehr Kunstwerke geschaffen, niemals wurde mehr entdeckt und niemals hat sich das Leben derart zum Positiven verändert als in den letzten 500 Jahren! Kein Zwangssystem hat dies geschaffen, sondern die zunehmende Möglichkeit der Entfaltung der kreativen Kräfte, die nur im Individuum zu finden sind. Seien wird uns immer dessen bewusst, dass wir der Freheit alles verdanken, dem Zwang hingegen überhaupt nichts außer Leid, Krieg, Mühlsal und Entbehrungen!
Ein besonderes Problem ergibt sich im Zusammenhang mit der Planung mit Experten aller Art. Experten sind Personen, die auf ein Gebiet spezialisiert sind, in der Regel vom großen Ganzen jedoch nur sehr wenig wissen und verstehen . Der eigene starke Fokus auf eine Sache lässt diese übergroß erscheinen, mitunter als die wichtigste Sache auf der Welt überhaupt. Es steht außer Zweifel, dass wir die Ideen von Experten schnell umsetzen könnten, wenn wir sie zu unseren ausschließlichen gesellschaftlichen Zielen erklären würden. Weil aber die Führung einer Gesellschaft oder eines Staates viel Umsicht und Berücksichtigung von mannigfaltigen Interessen, Ideen, Vorstellungen um Umständen beinhaltet, wird von den Ideen der Experten meist nur ein geringer Teil umgesetzt. Weil eben die Gesamtumsetzung der Expertenideen nicht erfolgt, rebellieren Experten oft gegen das Ganze, das System an sich und die Machthaber - überhaupt gegen die gesamte bestehende Ordnung. Man muss sagen, dass es ein großer Glück ist, dass die meisten Ideen von Experten nicht vollkommen umgesetzt werden! Man stelle sich die riesigenOpfer vor, die erbracht werden müssten, um diese Ideen umzusetzen! Ressourcen würden dadurch falsch allokiert und bezahlten müssten nicht die Experten selbst, sondern Gruppen und Individuen, die nicht gefragt wurden und nicht selten eine völlig andere Position einnehmen. Es sind immer die Partikularinteressen gewesen, die einer Gesellschaft das Genick gebrochen haben - das zeigt uns die Geschichte ganz deutlich.
Planung ist vor allem für jene attraktiv, die sich auf eine Sache spezialisiert haben aber das große Ganze nicht sehen. Ganz allgemein sind es die Menschen mit einem eingeschränkten Horizont, die zur Planung neigen. Auf diese Art können zwar die Interessen bestimmter Gruppen, nicht aber jene der Gesamtgesellschaft, erfüllt werden. Vom einfach orientierten auf eine Sache ausgerichteten Idealisten zum Fanatiker ist es nur ein kleiner Schritt. Manche "Experten" sind sogar derart vermessen, dass sie zwar das Problem der Partikularinteressen erkennen, aber glauben es könne so etwas wie eine Exptertentum in Bezug auf die Koordination selbst geben - also eine Art "Metaexpertentum". Welche unglaublichen Büten der menschliche Geist doch trägt, wenn er nur noch über Verstand aber nicht mehr über Vernunft verfügt! Lassen wir uns nicht täuschen, hören wir nicht auf die Rattenfänger der Planung, die auch heute noch unter uns weilen! Das Grundproblem zwischen Menschen, die zur Spontaneität und solchen, die zur Planung neigen ist so alt wie die Menschheit, sie reicht auch weit über den Rahmen des Wirtschaftssystems hinaus. Es ist unter anderem die Frage nach dem Vertrauen, nach der Liebe zum Menschen und nach dem persönlichen Mut, die in dieses Problem hineinspielt. Wer feige ist, wer dem Menschen misstraut und ihn nicht liebt, der neigt stark dazu die Dinge zu planen. Wer jedoch von Menschenliebe und Vertrauen in das Leben und den Menschen erfüllt ist, wer den Mut hat Ungewissheit nicht nur zu ertragen, sondern sogarzu kultivieren oder gar zu lieben, dem ist die Freiheit keine Last, sondern der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Wählen wir den richtigen Weg und erkennen das Geschrei der Verführer und Scharlatane als das was es in Wahrheit ist.
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