Donnerstag, 19. Juni 2014

Hayek - "Der Weg zur Knechtschaft" - Einleitung

I. DIE AUSGANGSLAGE
Als 1944 in England das Buch "The Road to Serfdom" (dt. "Der Weg zur Knechtschaft") von Friedrich August von Hayek erschien, befand sich das Land nicht nur im größten Krieg der bisherigen Geschichte, sondern auch in einer inneren Stimmung der Zeit, die die Ideale, die Großbritannien groß und bedeutend gemacht, hatten mehr und mehr verachtete und weit stärker einer Gesellschaft glich, wie in Deutschland vor Hitlers Machtantritt 1933. Dies war ein Umstand, den die Briten sich nicht eingestehen wollten: sie waren ebenfalls auf dem Weg weg von den liberalen Grundgedanken, die die englische Welt lange geprägt hatten, hin zu kollektivistischen Ideen. In "The Road to Serfdom" zeigt Hayek auf, dass die konsequente Durchführung der kollektivistischen Ideen dorthin führt, wo Deutschland und die Sowjetunion sich unter Hitler und Stalin befanden. Die Briten, auch die Intellektuellen, waren für solche Einsichten blind. Als Beispiel mag hier ein Treffen zwischen Hayek und Churchill dienen. Churchill hatte Hayeks Buch mit großem Interesse gelesen, meinte dem Ökonomen gegenüber jedoch solches könne in England niemals geschehen. Als liberaler Denker aus dem nicht-liberalen Österreich mit großer Bewunderung für England, war das Großbritannien der 30er- und 40er-Jahre nicht jenes liberale Gladstone-Britannien mehr, das Hayek und viele andere vom Kontinent emigrierte Intellektuelle erwartet hatten. Vielmehr hatten antiliberale, oft streng-sozialistische Ideen, gerade bei den Intellektuellen, um sich gegriffen und den Geist einer ganzen Gesellschaft infiziert. Hayek war klar, dass auch Großbritannien und die USA sich auf dem Weg zum Abgrund des Kollektivismus befanden (Roosevelt sprach in einer berühmten Rede über die "vier Freiheiten"; eine davon war die "Freiheit von Mangel" - was natürlich überhaupt keine Freiheit ist, sondern Ausbeutung der nicht vom Mangel betroffenen durch diejenigen, die dem Mangel ausgesetzt sind). Hayek erkannte ganz klar, dass die beiden anglo-amerikanischen Länder damit mit ihrer eigenen Tradition gebrochen hatten, diese zum Teil sogar vehement ablehnten und den gleichen "Göttern" zu frönen begannen, wie die Länder des europäischen Kontinents.

Langfristig ist der Mensch der Herr seines Schicksals, kurzfristig jedoch ist er gebunden an die Ideen, die er selbst erschaffen hat. So bestand im Jahre 1944, als Hayek's Buch erschien, noch die Hoffnung, dass durch ein Bewusstmachen der Konsequenzen des eingeschlagenen Weges, ein Umdenken herbeigeführt werden konnte. Denn wenn die Ziele der Kollektivisten auch oft sehr nobel waren, so sehr waren sie dabei gerade diese Ziele durch die notwendigen Maßnahmen, die sie setzen mussten, um diese zu erreichen, zu verunmöglichen und das genaue Gegenteil herbeizuführen. Einige engagierte Leute waren von Hayek's Buch stark inspiriert und wurden aktiv. So gründete etwa Athony Fisher das "Institue of Economic Affaires", ein liberaler Think-Tank, der im Laufe der Zeit wachsenden Einfluss gewann und an der Rettung der britischen Wirtschaft unter Margret Thatcher maßgeblich beteiligt war. Hayek's Verdienste um eine freie Wirtschaft und mehr noch um eine freie Gesellschaft, können nicht hoch genug eingeschätzt werden. Viele Sozialisten und Konservative wurden durch die Lektüre "The Road to Serfdom" zum Liberalismus konvertiert.

Heute, 70 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen des Buches, befinden wir uns in einer ganz anderen Lage und doch gleicht sie in einigen Bereichen jener von 1944. Was sich geändert hat ist, dass durch den Zusammenbruch das Nichtfunktionieren von Kommunismus/Sozialismus bewiesen wurde - kaum ein ernstzunehmender Denken wird in diesen noch ein Modell für die Zukunft sehen. Nichtsdestotrotz besteht die Gefahr größerer Staatseingriffe in jenen Bereichen, die heute zum "Hausverstand" gehören, die "ohnehin klar" sind und selten hinterfragt werden. So glauben viele, dass einem vermuteten Klimawandel nur mit drastischen Maßnahmen entgegengetreten werden könnte. Was meisten verschwiegen wird, ist dass dieser "Schutz" autoritäre Maßnahmen verlangt, die
weit in die persönliche Freiheit des Menschen eingreifen müssen. Man denkt selten dran wie totalitär und diktatorisch hier Zwang ausgeübt werden müsste, um Menschen "auf Linie" zu bringen, denn durch bloße Freiwilligkeit werden entsprechende Maßnahmen nicht erreicht werden können. Ebenso gibt es "Apostel der Gerechtigkeit", die einen Ausgleich zwischen den reichen und den armen Staaten der Welt fordern. Auch hier müsste bei den reichen Ländern ein ganzes Repertoire an Zwangsmaßnahmen angewandt werden, um solches zu bewerstelligen.  Der Sirenengesang von "Gerechtigkeit", "Rettet den Planeten" und dergleichen ist sehr verführerisch. Allerdings, wenn die Proponenten dieser Ideen zu Ende denken würden, würden sie selbst von diesen Zielen ablassen, es sei denn sie stünden offen zu der Unmenschlichkeit und dem Faschismus, der zur Durchsetzung notwendig wäre. Es ist sehr leicht in Anbetracht der Übel auf der Welt auf vermeintliche "Bösewichte" (Reiche, Kapitalisten, Gierige etc.) zu zeigen und sie für das Übel verantwortlich zu machen. Wären doch nur die richtigen Leute, die "Guten" an der Macht, dann würde schon alles gut werden auf dieser Welt. So etwas zu sagen braucht nur Emotionen und Selbstherrlichkeit. Die Wahrheit ist jedoch sehr subtil und intuitiv nicht zu verstehen, wie überhaupt das meisten, was als das wahrhaft "Gute" gelten kann. InWahrheit sind es nämlich die "Guten", die durch ihre Maßnahmen das Böse schaffen und die "gierigen Bösen" sind jene, die das Gute hervorbringen - freilich ohne dies gewollt zu haben ("Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft"). Wer wirklich eine bessere Welt will und die subtilen Zusammenhänge versteht, der muss auf die "Gierigen" setzen, denn es ist letztlich das Streben nach individuellen Vorteilen, das am Ende die bestmögliche Welt, mit den bekannten Mitteln, hervorbring. Letztlich trifft dies deshalb zu, weil Profite ein Indikator dafür sind, dass wir das Rechte tun, in einer Welt, die wir nicht vorhersagen können. Die Weltverbesserer machen stets den Fehler, dass sie glauben über die nötigen Informationen zu verfügen, um die Welt planen und damit steuern zu können. Dies ist jedoch eine bloße Anmaßung. Nachdem wir die Zukunft nicht kennen, nachdem niemand über die Informationen verfügen kann, die notwendig wären, um zu wissen welche Zukunft uns erwartet, sind freie Gesellschaften und freie Märkte der beste Weg mit der Ungewissheit der Zukunft bestmöglichst zurande zu kommen. Der Profit ist dabei der Kompass, der uns in die richtige Richtung lenkt, wenngleich wir das Ziel nicht kennen.


Einer der großen Mythen unserer Gesellschaft besteht darin zu glauben wir lebten in einer individualistischen Gemeinschaft, wobei der Individualismus meist als Synonym für "Egoistmus" verstanden wird, was freilich mit der wahren Bedeutung (das Unteilbare) nichts zu tun hat. Wir predigen in Wahrheit Individualismus und leben Kollektivismus. Dies kann man schon alleine daran sehen wie wenige Lebensmodelle es im Grunde in unserer, pluralistisch genannten, Gesellschaft gibt. Im großen und ganzen sind es nur ein oder zwei Handvoll von "Lifestyles", unter die sich der größte Teil der Gesellschaft subsumieren lässt. Der Hauptgrund für den Mangel an Individualismus ist heutzutage die öffentliche Meinung, die dazu noch allzu oft mit der veröffentlichten Meinung verwechstelt wird. Individualismus braucht Mut, um die Trennung von der Herde auszuhalten, an der daraus entstehenden Spannung zu wachsen und sich durch die "Hirten" der Herde (meist die Medien und das soziale Umfeld) nicht wieder zurück in den Mainstream treiben zu lassen. Freunde der Freiheit waren zu allen Zeiten selten und allzu oft wird unter Freiheit nicht die Abwesenheit von Zwang, sondern die Abwesenheit von Kosten verstanden, also auf Kosten anderer sich bereichern zu dürfen.



II. GRUNDLAGEN
Ein fataler Irrtum des 19. Jahrhunderts, der sich dann besonders im 20. Jahrhundert auswirkte, war die Einstellung gegen die menschliche Vernunft und das Bewusstsein. Der Mensch begann sich einzubilden, er selbst erschüfe seine Wahrheiten und sein Denken, so dass von einer universellen Logik des Menschen nicht mehr gesprochen werden konnte. Unter dem Einfluss, vor allem von Marx, wurde die Logik an die Klassenzugehörigkeit gebunden, so dass jede Klasse ihre eigene Art von Logik und Denken hatte und es keine universelle Vernunft mehr geben konnte. Wahrheiten an sich, vor allem moralischer Natur, unabhängig und verbindlich für alle Menschen wurden so als unmöglich angesehen. Dass diese Ansicht falsch ist und es eine conditio humana gibt, die allen Menschen gemeinsam ist und sich daraus sehr wohl eine Einheitlichkeit ergibt, konnte und wollte man lange Zeit nicht sehen (teilweise selbst heute noch).

Eine weitere Fehlannahme, die sich lange Zeit hielt und teilweise bis heute in den Köpfen fortbesteht, ist die Annahme es gäbe gewisse "Gesetze der Geschichte", historische Ereignisse wiederholten sich und träten mit auch Notwendigkeit ein. Daraus folgte die Ansicht, dass unter Kenntnis dieser Gesetze es möglich sei die Zukunft vorherzusagen. Dass dem nichts so ist und die Vorstellung solches Wissen zu besitzen eine Anmaßung darstellt, wollte und will vielen nicht in den Kopf, die von einer "besseren Welt" träumen, die noch immer glauben eine Gesellschaft planen zu können. Solche Ideen wurden sehr populär, weil sie ein Versprechen beinhalteten und vor allem für all jene, die unter den Übeln der Welt litten, Hoffnung auf eine bessere Zukunft gab. Hier lag die Verführung, der Millionen, oft gut gesinnter Menschen, erlagen. Es war, was nicht zu verwundern ist, historisch gesehen vor allem das Proletariat, das sich für solche Ideen gewinnen ließ. Das kapitalistische System und das Bürgertum galten nicht nur als "Klassenfeind", sondern als zu überwinden. Der Kapitalismus hatte das Proletariat hervorgebracht, da er es ermöglichte die rasch wachsende Bevölkerung zu ernähren und den Arbeitern einen besseren Lebensstandard zu bieten, als einem einfachen Landarbeitern, aus denen sich die ersten Proletarier rekrutierten. Der Kapitalismus ermöglichte überhaupt erst das Überleben so vieler Menschen - in früheren Zeiten wären die Menschen einfach verhungert. In gewisser Weise sind die Proletarier die undankbaren Kinder des Kapitalismus, die sich zusammenschlossen, um ihre eigenen Schöpfer zu ermorden.

Bei den meisten Menschen sind die Emotionen stärker entwickelt als der Verstand. Dies ist nicht verwunderlich, denn bei der Entwicklung des Gehirns gehören die Bereiche, die für die Emotionen zuständig sind, zu einem älteren Erbe, als der gorße Neokortex, der hauptsächlich für das Denken zuständig ist. Ein großer Teil der Auseinandersetzungen zwischen den Menschen, aber auch der Konflikte innerhalb des einzelnen Menschen selbst, gehen auf den Kampf zwischen den Emotionen und dem Verstand (Bauch/Herz und Kopf) zurück. Was heißt dies nun etwa für den Vergleich zwischen Kollektivismus und Individualismus? Kollektivismus führt zu Tyrannei und Not; Individualismus führt zu Freiheit und Fülle. Kollektivismus ist ein emotionales, kein rationales Argument und damit falsch. Individualismus ist subtil, indirekt, sophistisch und damit richtig. Um dies zu begreifen bedarf es jedoch des Verstandes. Der primitive Instinkt hilft uns hier nicht weiter, er wird nur allzu leicht die Freiheit verneinen und sich in das unreife Stadium, den "Schoß" der Herde begeben und wie ein "ewiger Säugling" an der "Flasche" der Gemeinschaft hängen.


III. KOLLEKTIVISMUS, DER FEIND DER FREIHEIT
Die Planung einer Gesellschaft hört sich gut an, um die Probleme der Welt zu lösen, doch sie funktioniert nicht. Letztlich ist es nicht möglich eine Gesellschaft zu planen und die Versuche diesbezüglich sind in der Praxis auch alle gescheitert - vor allem deshalb, weil eine moderne Gesellschaft einen Komplexitätsgrad erreicht hat, der weder vollständig verstanden, noch gesteuert werden kann. Die Verwechslung der klassischen ständischen Gesellschaft mit der modernen pluralistischen Gesellschaft hat dies im Wesentlichen bewirkt. Die größte Gefahr, die von kollektivistischen und planerischen Ideen ausgeht, besteht nicht einmal darin, dass der Versuch der Planung tatsächlich unternommen wird, sondern in den Auswirkungen die solche Ideen auf den Geist auf das Bewusstsein der Menschen ausübt. Die Vorstellung man müsse planen, man müssen die Freiheiten des Individuums zurückdrängen, um ein kollektives Ziel zu erreichen, greift mit der Zeit auch bei jenen Personen um sich, die sich selbst nie offen zum Kollektivismus bekennen würden. Solche Ideen werden nämlich nur allzu leicht zur "Selbstverständlichkeit" über alle Parteigrenzen hinweg und gelten dann als "common sense". Doch in der Regel ist der "common sense" ein "common nonsense".


Worum es hier geht ist vor allem all das, was unter "Sozialimus" im weitesten Sinne verstanden wird und weit über die sozialistischen Parteien hinaus geht. Im Laufe der Zeit hat sich auch die Bedeutung von "Sozialismus" geändert. Verstand man früher darunter vor allem zentrale Planung und Verstaatlichung der nationalen Produktionsmittel, so wird unter "Sozialismus" heute vor allem massive Umverteilung durch Besteuerung und Wohlfahrtseinrichtungen verstanden. Unter Schlagworten wie "soziale Gerechtigkeit" wird die Freiheit des Menschen ausgebeutet und Partikularinteressen zu Lasten der anderen befördert. Die Gefahr auf die Hayek hingewiesen hat besteht darin, dass wenn man einmal begonnen hat diesen Weg der Planung und Umverteilung zu gehen man in letzter Konsequenz beim Totalitarismus landen muss. Hayek zeigt, dass es unmöglich ist freie Wahl des Individuums und individuelle Präferenzen in einer geplanten Gesellschaft aufrecht
zu erhalten. Das ist ein Irrtum, dem viele Sozialisten unterliegen! Eine Gesellschaft lässt sich letztlich nur steuern, wenn man alle Lebensbereiche erfasst, wenn alleMenschen "auf Linie" gebracht werden und die Ziele des einzelnen durch Zwang identisch mit jenen des Kollektivs gemacht werden.

Was für viele Menschen schwer zu schlucken ist, ist die Tatsache, dass Sozialismus, Kommunismus und Nationalsozialismus keine Gegensätze sind, sondern alle Abkömmlinge der gleichen Grundannahmen. Alle stehen sie auf dem Boden der Planung und der Kontrolle der Gesellschaft. Alle lehnen sie den Kapitalismus ab, stellen sich gegen das Gewinn-suchende Individuum, große Konzerne, Banken, die internationale Hochfinanz und die "Zinssklaverei". Nationalsozialismus und Kommunismus sind die logischen Folgen sozialistischer Ideen und des Kollektivismus und eben keine Gegenstätze zum Sozialismus. Sie alle sind unter anderem Schüler von Marx. Die geistesgeschichtliche Tragödie besteht gerade darin, dass sowohl Sozalismus, Kommunismus, als auch das NS-System, gegen die kulturellen Werte des Westen gerichtet sind, sie sind Feinde der Renaissance, des Humanismus, der umfassenden Aufklärung und all der Werte der Zivilisation, die über Jahrhunderte in Europa herangereift sind. Man darf sich auch nicht über Kompromisse hinwegtäuschen lassen, die diese Systeme mit der (alten) Kultur machen mussten, um zu bestehen. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht waren bestimmte Abweichungen vom ursprünglichen Programm dieser totalitären Richtungen notwendig. So strichen die Nazis de facto etwa jenen Punkt in ihrem Parteiprogramm, der sich gegen die "Zinsherrschaft" richtete (der maßgebliche Ideologe dahinter, Gottfried Feder, spielte bald keine Rolle mehr in der Partei).


Intellektuell sind die Voraussetzungen des Sozialismus falsch. An dieser Einsicht führt nichts vorbei, wenn man die Dinge zu Ende denkt.


IV. WAS IST NOTWENDIG?
Um uns weiter zu entwickeln, müssen wir uns vor allem von dem Glauben befreien, dass die Dinge der Vergangenheit notwendigerweise so gewesen sind, wie sie waren und dass es nicht auch anders hätte sein können. Wenn wir an einer besseren Welt arbeiten wollen, müssen wir auch den Mut haben in einigen Bereichen neu zu starten. Nicht an eine "neue Ordnung" müssen wir glauben, sondern mutig jene Ideale verwirklichen, von denen wir im 19. Jahrhundert abgekommen sind. Die Katastrophen des  20. Jahrhunderts gehen ja ganz wesentlich darauf zurück, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr von den klassischen westlichen Ideal abgerückt wurde und Ideen Einzug gehalten haben, die sich ganz vehement gegen diese Tradition richteten. Vor allem auf dem europäischen Kontinet und gerade hier wiederum in Deutschland ab Bismarck zeigten sich Entwicklungen, die westlichen Werten entgegengesetzt waren (z.B. der "Sündenfall" der deutschen Liberalen das Demokratische zugunsten des Nationalen aufzugeben). England war neben kleinen Staaten wie der Schweiz oder den Niederlanden, das einzige Bollwerk der abendländischen Kultur geblieben, wenngleich es auch hier Bewunderer des Kontinets gab und diesem nachgeeifert hatten.

Wir müssen uns fragen wie man eine freie Gesellschaft bewahrt. Woran müssen wir und dabei orientieren? Was es braucht ist ein Set von klaren Prinzipien, die es uns ermöglichen zwischen einem Feld legitimer und einem Feld illegitimer Eingriffe des Staates zu unterscheiden (J. St. Mill etwa hält Zwang nur dort für erlaubt, wo es sich um Notwehr handelt - alle andere Handlungen von Individuen müssen zulässig sein). Dazu muss die Sphäre der individuellen Aktivitäten festgelegt werden, der Staat muss mit einem Zwangsmonopol ausgestattet sein und dieses Monopol muss durch die Rechtsstaatlichkeit eingeschränkt werden. Der Gegensatz von Planung ist nicht "Laissez-faire", sondern die Rechtsstaatlichkeit.

Dinge wie "Vollbeschäftigung" und "soziale Sicherheit" können nur erreicht werden, wenn in einer Gesellschaft die individuellen Kräfte freigelassen werden, so dass sie zur vollen Entfaltung gelangen können. In einer geplaten Gesellschaft bleibt kein Platz für individuelle Ambitionen; wenn das Streben des einzelnen mit jenem dem Kollektivs kollidiert, dann muss in einer solchen Gesellschaft der einzelne weichen. Individualismus benötigt eine individualistische Gesellschaft. Freie Märkte sind der einzige Mechanismus, den wir gefunden haben, in dem partizipatorische Demokratie möglich ist. Mitbestimmung gibt es nur wenn freie Marktwirtschaft herrscht. Die einzige mögliche Politik um eine bessere Welt zu schaffen ist eine, die sich am Zentralprinzip der individuellen Freiheit orientiert! Sie ist die einzige wahre Fortschrittspoltik, die möglich ist. Die Freiheit muss stets aufs Neue gewonnen werden, doch für sie zu kämpfen ist es allmal wert. Friedrich August von Hayek war ein großer Käpfer für die Freiheit.

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