Mittwoch, 10. September 2014

Gedanken zur aktuellen weltpolitischen Lage

Wenn der Mensch keine oder nur geringe Probleme hat, dann sucht er sich eben welche. Diese alte Einsicht scheint zur Zeit auf die "westliche Welt" mehr zuzutreffen, denn je. Und doch gibt es auch eine andere Weisheit zu beachten, nämlich jene die Probleme der Welt, bzw. der anderen, nicht zu den eigenen zu machen. Hiergegen wird ohnehin permanent verstoßen, gerade unter dem Einfluss der modernen Medien und aller unterbeschäftigten "Weltverbesserer", die arbeitslos wären, wenn wir nicht unserer Schwäche nachgäben und ihnen unsere Ohren liehen. Viele Probleme existieren überhaupt nur deshalb, weil wir gestatten, dass andere ihre Gedanken in unserem eigenen Geist festsetzen und somit Dinge, die uns im Grunde nicht tangieren zu den unseren werden. Probleme anderer zu den eigenen werden zu lassen dient niemandem, die Welt wird dadurch nicht im Geringsten zu einem bessern Ort - ganz im Gegenteil verschlechtert sich dadurch die Gesamtsituation, ganz zu schweigen davon, dass ein solches Verhalten einen Beweis dafür liefert, dass die geistige Disziplin nicht besondersgut ausgebildet ist.

Zwar sollten wir nicht so weit gehen, wie jener alte Wiener Aphorismus, der sehr treffend das Stammesdenken und -fühlen des Menschen ausdrückt, als hunderte von Seite an "gelehrten" Büchern: "Mir san mir und de andern san deppat!". Trotzdem dürfen wir niemals vergessen, dass solche Dinge wie "wichtig" oder "unwichtig" niemals objektive Kriterien sind, sondern immer von den Umständen und hier vor allem von den Umständen des Individuums abhängen. Niemand kann uns sagen, was für uns persönlich relevant ist oder nicht, solches können wir nur immer selbst beurteilen (die Nachrichten in Zeitung, Funk oder Fernsehen sind für den Durchschnittsmenschen meist völlig irrelevant, obwohl er sie ständig konsumiert und ihm eingeredet wird, sie seien für ihn "wichtig"). Und sollte uns ein Zeitgenosse über den Weg laufen, der behauptet zu wissen, was wichtig und gut oder schlecht für uns sei, so sollten wir eine Schritt zurücktreten, ein Lächeln aufsetzen und uns unseren Teil denken - argumenteiren ist ohnehin kaum das Richtige in einer solchen Situation.

Der heutige Eintrag ist wieder ziemlich abstrackt geworden, doch gerade darin liegt seine besondere Bedeutung, für den der ihn fassen kann! Ich könnte an dieser Stelle natürlich des Langen und Breiten darüber schreiben, dass in der Ukraine längst ein Bürgerkrieg tobt, ein Schlachtfeld, auf dem außerukrainische Parteien ihre Interessen wahrzunehmen versuchen (wie etwa in Deutschland währen des Dreißigjährigen Krieges) oder über den Nahen und Mittleren Osten, Syrien, den Irak, die "ISIS" oder den wieder einmal entflammte Konflikt zwischen in den Israelis und den Palästinensern. Doch darüber wurde und wird an vielen anderen stellen geschrieben (in der Regel ohne wirkliches Informations- oder Aufklärungsinteresse oder Verstehen der tieferen Zusammenhänge!). Doch meine Absicht ist nicht den Menschen zu sagen, wie sie zu denken haben, sondern sie anzuregen ihren eigenen Geist autonom zu gebrachen. Man nenne mich dafür eine Phantasten, einen Aufklärer alten Schlages (im Sinne des 18. Jahrhunderts - wie Kant, Lessing, Voltaire, Diderot et. al.), doch es gibt Dinge, die nicht zeitgebunden sind und der Gebrauch des eigenen Verstandes gehört mit Sicherheit dazu.

Ein Kennzeichen eines souveränen Menschen besteht auch darin sich durch den Trubel, der ihn umgibt nicht verrückt machen zu lassen und nicht zu versuchen zu ändern, was nicht zu ändern ist. Es ist die unglaubliche Fähigkeit selbständig zu denken, die uns von Gott (oder wenn man nicht an einen solchen glaubt, an das Universum oder den "heiligen" Zufall glaubt) gegeben wurde, und die uns dazu befähigt klügere Entscheidungen zu treffen, als all jene, die sich nur von ihren unreflektierten Emotionen leiten lassen; Genau das macht jedoch das wahre Menschsein aus. Seien wir nicht tierisch, seine wir ganz Mensch, gebrauchen wir unsere Vernunft! (nicht nur die Intelligenz, denn eine solche haben die Tiere auch!)

Das sind einige Gedanken zum "Drüberstreuen" - von Eurem Sokrates. Möget ihr alle euren Frieden in Euch selbst und nicht in der Welt finden!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen