Liebe Leser!
Das Jahr 2014 ist das dritte Jahr des "Strategos-21"-Blogs, den ich mit meinen Mitarbeitern seither mit großer Freude betrieben habe. Das Jahr 2014 ist allerdings auch historisch gesehen von signifikanter Bedeutung. Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg, aufgelöst durch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seinen Gemahlin Sofie im bosnischen Sarajewo. Mit dieser von vielen als "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts beschriebenen Krieg endete eine über Jahrhunderte bestehende Ordnung, sowohl was die Politik, als auch das soziale Leben, die Wirtschaft, die Kunst anbelangte - ja kein Lebensbereich blieb verschont und in Jahr 1918 hatte die Welt ihr Gesicht völlig verändert. Es war eine schwere Geburt gewesen, manche meinen es sei eine Missgeburt gewesen und wenn man die Ereignisse nur zwanzig Jahre später besieht, so möchte man geneigt sein sich dieser Ansicht anzuschließen.
Wir wissen nicht, wie diese Zeit in Zukunft, von zukünftigen Historikern, einmal beschrieben werden wird, ebenso wie wir keine Ahnung davon haben, wie unsere Zeit - der Beginn des 21. Jahrhunderts, einmal bezeichnet werden wird, wie er sich in das große Ganze fühgen wird. Doch das ist nichts Besonderes, denn kein Zeitgenosse versteht seine Zeit wirklich, es gilt für das Individuum wie auch für die ganze Menschheit, dass das Leben vorwärts gelebt wird und erst rückwärts verstanden wird (wenn überhaupt). Diese Weisheit Kierkegaards ist selbst zeitlos.
Was nun die Interpretation des 20. Jahrhunderts betrifft, so könnte man die beiden Weltkriege zusammenfassen und sie als einen großen, den größen Krieg der Menschheitsgeschichte (bis damals zumindest) ansehen, mit eine zwanzigjährigen Waffenstillstand dazwischen. Man könnte auch etwas weiter in die Geschichte zurückgehen und den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) als den ersten "Weltkrieg" der Geschichte bezeichnen und damit begründen, dass damals sämtliche europäischen Großmächte beteiligt gewesen wären und der Krieg sich auf mehrere Kontinente erstreckte. Wer weiß, vielleicht kommt einer bald auf die Idee dass "Weltkriege" nichts Modernes seine und schon in der Antike vorkämen. Je nach Interpretation und Definition wird er damit sogar Recht behalten. Es gehört zu den schönen Dingen am Menschsein, dass man, wenn man über die entsprechenden sprachlichen Fähigkeiten und Mittel verfügt immer Recht behält, selbst dann, wenn man in der Welt des Faktischen Unrecht hat (Schopenhauer lässt grüßen). Der Mensch kann sogar "Wahrheiten" erschaffen, freilich muss er dazu den Begriff der Objektivität vergewaltigen, aber was spielt das schon für eine Rollen, wenn man Recht haben kann?! Soll die Wahrheit denn wirklich eine Tochter der Zeit sein? Nein! nicht wenn sie diese Bezeichnung verdienen soll.
Aber genug von solchen Überlegungen. Was auch immer die Zukunft und insbesondere das Jahr 2014 bringen wird, ich will ihnen ein "Rezept" zubereiten, das Katharina Elisabeth Goethe, die Mutter des Dichterfürsten zubereitet haben soll:
Rezept für ein glückliches Leben von Katharina Elisabeth Goethe
"Man nehme zwölf Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in
30 oder 31 Teile, sodass der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit."
30 oder 31 Teile, sodass der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit."
Ihr Sokrates
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